Wiki sagt mir, dass Sehnsucht ein inniges Verlangen nach einer Person, einer Sache, einem Zustand oder einer Zeitspanne ist, die/den man liebt oder begehrt.
Wer hat sich noch nie in einer Situation befunden, in der er dieses schmerzliche Verlangen verspürte. Ich glaube das haben wir alle schon ziemlich oft durchmachen müssen! Sei es, dass wir uns nach einem Menschen verzehrt haben oder nach dem Leben selbst.
Heute konnte ich nun wenigstens eine Sehnsucht stillen: Das Verlangen nach einem Einkaufzentrum und schönen Klamotten!
Was hat Moskau eigentlich mit mir angerichtet! So versessen nach neuer Kleidung war ich eigentlich nie. Ich muss sagen, sehr auffällig habe ich mich auch noch nie angezogen - eher leger oder sportlich. Doch nun wechsele ich radikal meine Garderobe. Weiblicher zu sein und Kleider, Röcke und Stiefelchen zu tragen gehört unterdessen zu meinen Neujahrsvorsätzen! Ein Kleid oder Rock trug ich normalerweise immer nur zu Partys oder Hochzeiten, nach 4 Monaten Moskau reicht mir das nicht mehr.
Somit liegt meine Sehnsucht darin, mich zu verändern!
Und wisst ihr was: mit jedem Tag tue ich es - ich verändere mich. Meine Freundinnen sind überrascht, aber ich mag das neue "Ich"!^^
Sehnsucht selbst gehört wahrscheinlich einfach zum Leben dazu; schließlich verzehren wir uns immer nach Etwas. Das schönste Gefühl ist es dann, wenn man die Sehnsucht stillt und der Seele das gibt, was sie verlangt!
Die Sehnsucht schmerzt, aber irgendwie lässt sie uns leben! Ich habe wirklich gezweifelt, aber ich denke, dass Moskau mich sehr positiv verändert hat. Viele kleine Momente im Alltag zeigen mir zur Zeit wie sehr. Meine Prinzipien sind zwar gleich geblieben und ich bin auch immer noch der lebensfrohe Mensch, der ich schon immer war, aber anscheinend und irgendwie unbemerkt, werde ich offener und selbstbewusster!
....vielleicht würdet ihr sagen, dass ich einfach erwachsen geworden bin...hmm das glaube ich eher weniger :P
Shopping macht wirklich müde ;)
Also bis zum nächsten Mal,
eure Julia
Montag, 7. Januar 2013
Sonntag, 6. Januar 2013
Denken Frauen zu viel nach?
Dieser Post beschäftigt sich zwar nicht mit Moskau, aber mit dem Abenteuer "Leben". Da ich heute sowieso in Philosophie-Laune (wie ich es gerne nenne) bin, habe ich mir gedacht, beschäftige ich mich genau mit diesem Thema! Warum denken Frauen so viel nach, vor allem über ihre Männer, und was kann man dagegen tut?
Vor kurzem hat jemand zu mir gesagt: "Hör auf nachzudenken!".
Schwierig, schwierig, wenn ihr mich fragt!
Ich habe stundenlang Internetforen durchsucht und alle kommen zu den gleichen Ergebnissen:
1. Frauen und Männer sind unterschiedlich (ach was, tatsächlich?! :D)
2. Männer denken für sich nach und präsentieren dann das Ergebnis
3. Frauen nehmen alles erst auf der Gefühlsebene wahr und da bleibt kein Platz für Logik
4. Männer denken über Tatsachen nach und zwar für sich und Frauen über Möglichkeiten und zwar in der Gruppe.
Natürlich kann man nicht alle Männer und Frauen über einen Kamm scheren, deshalb kann ich nur wiedergeben, was ich denke und was ich bisher wahrgenommen habe! Nur zur Vorsicht: hier spreche ich nicht von Existenzängsten oder ähnlichem, sondern von Banalitäten, die im Kopf schließlich ausarten ;)
Ich denke auf alle Fälle zu viel nach! Das bestreite ich überhaupt nicht! Aber es kommt immer auf die Situation an, denn ich war noch nie der Typ für "was wäre, wenn". Ich denke auch nie zu weit in die Zukunft, denn ich lasse mich gerne überraschen. Außerdem bin ich ab und zu eine hoffnungslose Optimistin^^. Nur nachts, wenn ich nicht schlafen kann, beginne ich im "Topf zu rühren". Dieses "Topf-rühren" habe ich mal bei einer Standup Comedy Show gesehen/gehört und ich finde das trifft den Nagel auf den Kopf. Ich gebe euch mal ein Beispiel für 30sec aus den Gedanken einer Frau (es waren nicht meine Gedanken, aber ich finde das gerade passend ;)): "Oh das ist aber ein schönes Auto! Ich werde nie so ein Auto haben! Bei meinem Job mit dem Gehalt werde ich mir das nie leisten können! Wenn ich nur einen reichen Mann hätte, der mir das kauft! Wenn ich überhaupt einen Mann hätte! Ich finde nie einen Mann, der mich liebt! Ich werde für immer alleine bleiben!" ---->> ich hab das jetzt übertrieben dargestellt, aber wie man sieht wurde für unsere Heldin aus dem einfachen Verlangen ein schönes Auto zu haben, schon der Albtraum ihres Lebens! Sie hat sich gerade selbst deprimiert! Gruselig, nicht wahr :D
Liegt das vielleicht an mangelndem Selbstvertrauen in Bezug auf eine Sache?! Ich würde sagen ja! Ein gaanz klares JA! Wenn man sich unsicher ist, dann beginnt man Spinnweben zu erstellen! Ein negativer Gedanke folgt dem anderen. Ich habe beim "Durchwühlen" in einem Forum gelesen, wie eine Frau verzweifelt um Rat gefragt hat, weil ihr Freund sich einen Tag nicht gemeldet hat! Sie hat gedacht, sie mache was falsch und will ihn natürlich nicht verlieren. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kann sie verstehen.
Mit solchen Gedankengängen machen wir den Männern, allen in unserer Umgebung und vor allem uns selbst furchbare Kopfschmerzen! Wir leiden Höllenqualen! Doch was tun?
Sich irgendwelche Hoffnungen einzureden ist, denke ich, nicht der richtige Weg. Denn wenn man sich einredet es wäre alles in Ordnung, aber das ist es nicht, dann ist die Enttäuschung wie ein Schlag ins Gesicht - ziemlich überraschend und äußerst schmerzhaft!
An die Frauen:
Da das mit dem "Nicht-nachdenken" bei uns sowieso nicht funktioniert, sollten wir es vielleicht wenigstens eingrenzen. Von "er hat sich heute nicht gemeldet" bis "er liebt mich nicht" ist ein großer Sprung, meint ihr nicht? ;) Ich denke wir sollten versuchen, allem einen Rahmen zu geben! Wie der Rahmen aussehen soll, müsste jede für sich entscheiden, denn es kommt immer auf die Situation an!
An die Männer:
Sollte es tatsächlich stimmen, dass ihr erst nachdenkt und uns dann das Ergebnis präsentiert, dann würde ich euch nur raten, dies zu lassen^^! Frauen sind kompliziert, ich weiß- ich bin selbst eine- aber wenn ihr uns komplett im Ungewissen lasst, dann erleidet ihr irgendwann die gleichen Qualen wie wir. Wir leiden, weil wir nicht wissen, was ihr denkt und haben Angst vor dem Ergebnis, das ihr schließlich irgendwann hervorbringt!
Dieses lässt uns wiederum nachdenken, was wir besser machen könnten und (da wir uns aus irgendwelchen Gründen auch immer sicher sind, dass das Ergebnis negativ ausfallen wird) wie wir ein positives Ergebnis beeinflussen könnten! Das nennt man dann "an der Beziehung arbeiten". Damit gehen wir euch gehörig auf die Nerven - richtig? ;) Glaubt mir, uns selbst auch - aber geteiltes Leid, ist halbes Leid^^
Ich will damit nicht sagen, dass Männer schuld sind, aber sie tragen einen großen Teil dazu bei ;) Ich bewundere die Eigenschaft der Männer nicht nachdenken zu müssen, was "sie" wohl gemeint hat. Aber so sind wir Frauen nun mal! Findet euch damit ab! Lasst uns wissen was ihr denkt und glaubt mir, so kommt man schneller zu einem Ergebnis ;)
Ach ja das sollte eigentlich kein Beziehungsratgeber werden :D Ich bin in dem Punkt leider keine Leuchte ;)
Bis zum nächsten Mal,
eure Julia (ich würde mich riesig über Kommentare freuen^^)
Vor kurzem hat jemand zu mir gesagt: "Hör auf nachzudenken!".
Schwierig, schwierig, wenn ihr mich fragt!
Ich habe stundenlang Internetforen durchsucht und alle kommen zu den gleichen Ergebnissen:
1. Frauen und Männer sind unterschiedlich (ach was, tatsächlich?! :D)
2. Männer denken für sich nach und präsentieren dann das Ergebnis
3. Frauen nehmen alles erst auf der Gefühlsebene wahr und da bleibt kein Platz für Logik
4. Männer denken über Tatsachen nach und zwar für sich und Frauen über Möglichkeiten und zwar in der Gruppe.
Natürlich kann man nicht alle Männer und Frauen über einen Kamm scheren, deshalb kann ich nur wiedergeben, was ich denke und was ich bisher wahrgenommen habe! Nur zur Vorsicht: hier spreche ich nicht von Existenzängsten oder ähnlichem, sondern von Banalitäten, die im Kopf schließlich ausarten ;)
Ich denke auf alle Fälle zu viel nach! Das bestreite ich überhaupt nicht! Aber es kommt immer auf die Situation an, denn ich war noch nie der Typ für "was wäre, wenn". Ich denke auch nie zu weit in die Zukunft, denn ich lasse mich gerne überraschen. Außerdem bin ich ab und zu eine hoffnungslose Optimistin^^. Nur nachts, wenn ich nicht schlafen kann, beginne ich im "Topf zu rühren". Dieses "Topf-rühren" habe ich mal bei einer Standup Comedy Show gesehen/gehört und ich finde das trifft den Nagel auf den Kopf. Ich gebe euch mal ein Beispiel für 30sec aus den Gedanken einer Frau (es waren nicht meine Gedanken, aber ich finde das gerade passend ;)): "Oh das ist aber ein schönes Auto! Ich werde nie so ein Auto haben! Bei meinem Job mit dem Gehalt werde ich mir das nie leisten können! Wenn ich nur einen reichen Mann hätte, der mir das kauft! Wenn ich überhaupt einen Mann hätte! Ich finde nie einen Mann, der mich liebt! Ich werde für immer alleine bleiben!" ---->> ich hab das jetzt übertrieben dargestellt, aber wie man sieht wurde für unsere Heldin aus dem einfachen Verlangen ein schönes Auto zu haben, schon der Albtraum ihres Lebens! Sie hat sich gerade selbst deprimiert! Gruselig, nicht wahr :D
Liegt das vielleicht an mangelndem Selbstvertrauen in Bezug auf eine Sache?! Ich würde sagen ja! Ein gaanz klares JA! Wenn man sich unsicher ist, dann beginnt man Spinnweben zu erstellen! Ein negativer Gedanke folgt dem anderen. Ich habe beim "Durchwühlen" in einem Forum gelesen, wie eine Frau verzweifelt um Rat gefragt hat, weil ihr Freund sich einen Tag nicht gemeldet hat! Sie hat gedacht, sie mache was falsch und will ihn natürlich nicht verlieren. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kann sie verstehen.
Mit solchen Gedankengängen machen wir den Männern, allen in unserer Umgebung und vor allem uns selbst furchbare Kopfschmerzen! Wir leiden Höllenqualen! Doch was tun?
Sich irgendwelche Hoffnungen einzureden ist, denke ich, nicht der richtige Weg. Denn wenn man sich einredet es wäre alles in Ordnung, aber das ist es nicht, dann ist die Enttäuschung wie ein Schlag ins Gesicht - ziemlich überraschend und äußerst schmerzhaft!
An die Frauen:
Da das mit dem "Nicht-nachdenken" bei uns sowieso nicht funktioniert, sollten wir es vielleicht wenigstens eingrenzen. Von "er hat sich heute nicht gemeldet" bis "er liebt mich nicht" ist ein großer Sprung, meint ihr nicht? ;) Ich denke wir sollten versuchen, allem einen Rahmen zu geben! Wie der Rahmen aussehen soll, müsste jede für sich entscheiden, denn es kommt immer auf die Situation an!
An die Männer:
Sollte es tatsächlich stimmen, dass ihr erst nachdenkt und uns dann das Ergebnis präsentiert, dann würde ich euch nur raten, dies zu lassen^^! Frauen sind kompliziert, ich weiß- ich bin selbst eine- aber wenn ihr uns komplett im Ungewissen lasst, dann erleidet ihr irgendwann die gleichen Qualen wie wir. Wir leiden, weil wir nicht wissen, was ihr denkt und haben Angst vor dem Ergebnis, das ihr schließlich irgendwann hervorbringt!
Dieses lässt uns wiederum nachdenken, was wir besser machen könnten und (da wir uns aus irgendwelchen Gründen auch immer sicher sind, dass das Ergebnis negativ ausfallen wird) wie wir ein positives Ergebnis beeinflussen könnten! Das nennt man dann "an der Beziehung arbeiten". Damit gehen wir euch gehörig auf die Nerven - richtig? ;) Glaubt mir, uns selbst auch - aber geteiltes Leid, ist halbes Leid^^
Ich will damit nicht sagen, dass Männer schuld sind, aber sie tragen einen großen Teil dazu bei ;) Ich bewundere die Eigenschaft der Männer nicht nachdenken zu müssen, was "sie" wohl gemeint hat. Aber so sind wir Frauen nun mal! Findet euch damit ab! Lasst uns wissen was ihr denkt und glaubt mir, so kommt man schneller zu einem Ergebnis ;)
Ach ja das sollte eigentlich kein Beziehungsratgeber werden :D Ich bin in dem Punkt leider keine Leuchte ;)
Bis zum nächsten Mal,
eure Julia (ich würde mich riesig über Kommentare freuen^^)
Endlich wieder zu Hause??
Es heißt "in der Fremde erfährt man, was die Heimat wert ist". Ich denke die Bedeutung der Heimat ist für jeden unterschiedlich. Meiner Meinung nach ist sie dort, wo man geliebt und verstanden wird. Aber wie ist es dann aus meiner Sicht - wäre meine Heimat dann dort, wo ICH verstehe und liebe?
Ich bin nicht in Deutschland geboren und fühle mich trotzdem hier geborgen. Ich bin hier aufgewachsen und meine halbe Verwandtschaft lebt hier; hier habe ich meine Freunde (und einige kenne ich tatsächlich schon seit ca. 13 Jahren!). Seit zwei Wochen befinde ich mich in meinem Elternhaus. Ich habe sie alle unheimlich vermisst! Zwar nicht alles, denn oft strapazieren sie mir die Nerven, aber das macht meine Familie nun mal aus; und ganz ehrlich? - ich bin froh darüber!^^ Wir haben unterschiedliche Meinungen und manche Streitereien sind wirklich zum "totlachen" :D Ich bin auch froh, dass wir uns gut verstehen, denn wir finden schließlich immer einen weg um wieder Frieden rein zu bringen! Oft (vor allem vor meiner ersten Tasse Kaffee!) vermisse ich meine kleine "Wohnung" in Moskau. Einfach für sich sein, das braucht glaub ich jeder von uns mal! Langsam aber sicher und jetzt vor allem nach den Feiertagen - beschleicht mich ein seltsames Gefühl. Ich fühle mich nicht dazugehörig - irgendwie fehl am Platz.
In Moskau waren wir immer unterwegs - wir waren in Museen, Ausstellungen, Vernissagen, bei Diskussionsrunden, wir haben viel Sightseeing gemacht etc. - also wie man sieht, viel zu tun und viel zu sehen! Und nun befinde ich mich auf dem Dorf! Was mir früher nicht viel ausgemacht hat, ist jetzt einfach nur seltsam und ich weiß nichts mehr mit mir anzufangen. Ich muss sagen, dass ich früher dieses Problem nicht hatte! Ich war oft allein und konnte mir schnell eine Beschäftigung finden. Jetzt frage ich mich: hat mich Moskau dermaßen verändert?! Ich bin auf alle Fälle stärker geworden, ich kann mich besser durchsetzen und schneller über Fehler hinwegsehen. Schließlich musste ich lernen, dass es oft nicht so klappt, wie ich es möchte^^. Außerdem bin ich ein klein wenig geduldiger geworden :) Geduld ist bekanntlich eine Tugend und in Moskau wird es einen gelehrt - und zwar ob man will oder nicht!
Wenigstens treffe ich hier ein paar gute Freunde. Nur haben sie nicht so viel Zeit zur Verfügung wie ich. Mir wurde schon oft gesagt, dass die Welt sich nicht nur um mich dreht^^. Obwohl das vielleicht so scheint, sehe ich das keinesfalls so. Ich bin bloß kein Gefühlsmensch und kann nicht sagen, was ich empfinde. Mir ist einfach bewusst geworden, dass all diese Menschen, die sich hier befinden sehr wichtig für mich sind! - Sonst würde ich keine Zeit mit ihnen verbringen wollen :) Und noch etwas habe ich in Moskau gelernt: zu Genießen!! Man erkennt einfach irgendwann, dass der Augenblick, den man gerade durchlebt nie wieder kommt - warum ihn dann unbemerkt verstreichen lassen?:) Wahrscheinlich liest das jetzt sowieso niemand, aber ich möchte euch trotzdem einen Rat geben: genießt alles was ihr tut und vor allen Dingen mit wem! Denn dieser Mensch könnte vielleicht schon morgen keinen Platz mehr in eurem Leben haben oder ihr seht diesen bestimmten Ort beim nächsten Mal mit völlig anderen Augen! Schließlich verändern wir uns jeden Tag...
Ja, ich vermisse Moskau, aber nur dann, wenn ich niemanden um mich herum habe!
Denn schlussendlich kommt es darauf an, mit wem du dir deine eigene Heimat schaffst und nicht wo.
Bis zum nächsten Mal,
eure Julia
Ich bin nicht in Deutschland geboren und fühle mich trotzdem hier geborgen. Ich bin hier aufgewachsen und meine halbe Verwandtschaft lebt hier; hier habe ich meine Freunde (und einige kenne ich tatsächlich schon seit ca. 13 Jahren!). Seit zwei Wochen befinde ich mich in meinem Elternhaus. Ich habe sie alle unheimlich vermisst! Zwar nicht alles, denn oft strapazieren sie mir die Nerven, aber das macht meine Familie nun mal aus; und ganz ehrlich? - ich bin froh darüber!^^ Wir haben unterschiedliche Meinungen und manche Streitereien sind wirklich zum "totlachen" :D Ich bin auch froh, dass wir uns gut verstehen, denn wir finden schließlich immer einen weg um wieder Frieden rein zu bringen! Oft (vor allem vor meiner ersten Tasse Kaffee!) vermisse ich meine kleine "Wohnung" in Moskau. Einfach für sich sein, das braucht glaub ich jeder von uns mal! Langsam aber sicher und jetzt vor allem nach den Feiertagen - beschleicht mich ein seltsames Gefühl. Ich fühle mich nicht dazugehörig - irgendwie fehl am Platz.
In Moskau waren wir immer unterwegs - wir waren in Museen, Ausstellungen, Vernissagen, bei Diskussionsrunden, wir haben viel Sightseeing gemacht etc. - also wie man sieht, viel zu tun und viel zu sehen! Und nun befinde ich mich auf dem Dorf! Was mir früher nicht viel ausgemacht hat, ist jetzt einfach nur seltsam und ich weiß nichts mehr mit mir anzufangen. Ich muss sagen, dass ich früher dieses Problem nicht hatte! Ich war oft allein und konnte mir schnell eine Beschäftigung finden. Jetzt frage ich mich: hat mich Moskau dermaßen verändert?! Ich bin auf alle Fälle stärker geworden, ich kann mich besser durchsetzen und schneller über Fehler hinwegsehen. Schließlich musste ich lernen, dass es oft nicht so klappt, wie ich es möchte^^. Außerdem bin ich ein klein wenig geduldiger geworden :) Geduld ist bekanntlich eine Tugend und in Moskau wird es einen gelehrt - und zwar ob man will oder nicht!
Wenigstens treffe ich hier ein paar gute Freunde. Nur haben sie nicht so viel Zeit zur Verfügung wie ich. Mir wurde schon oft gesagt, dass die Welt sich nicht nur um mich dreht^^. Obwohl das vielleicht so scheint, sehe ich das keinesfalls so. Ich bin bloß kein Gefühlsmensch und kann nicht sagen, was ich empfinde. Mir ist einfach bewusst geworden, dass all diese Menschen, die sich hier befinden sehr wichtig für mich sind! - Sonst würde ich keine Zeit mit ihnen verbringen wollen :) Und noch etwas habe ich in Moskau gelernt: zu Genießen!! Man erkennt einfach irgendwann, dass der Augenblick, den man gerade durchlebt nie wieder kommt - warum ihn dann unbemerkt verstreichen lassen?:) Wahrscheinlich liest das jetzt sowieso niemand, aber ich möchte euch trotzdem einen Rat geben: genießt alles was ihr tut und vor allen Dingen mit wem! Denn dieser Mensch könnte vielleicht schon morgen keinen Platz mehr in eurem Leben haben oder ihr seht diesen bestimmten Ort beim nächsten Mal mit völlig anderen Augen! Schließlich verändern wir uns jeden Tag...
Ja, ich vermisse Moskau, aber nur dann, wenn ich niemanden um mich herum habe!
Denn schlussendlich kommt es darauf an, mit wem du dir deine eigene Heimat schaffst und nicht wo.
Bis zum nächsten Mal,
eure Julia
Wissen ist Macht - Die Prüfungen!
"Das Gesetz ist Vernunft, befreit von Leidenschaft" - Aristoteles
Das Jurastudium an der Moskauer Staatlichen Universität ist spannend, aufregend und vor allem nicht einfach. Nach den 4 Monaten, die ich dort verbracht habe, habe ich wirklich viel über die russische Rechtsprechung gelernt. Anders als wir, arbeiten die Studenten (zumindest im 3.Semester) nicht mit Fällen, sondern lernen die Theorie, die Prinzipien und die Änderungen der Gesetze. Jedes Kapitel und fast jeder Paragraph im Gesetzbuch wird bearbeitet und besprochen. In den Vorlesungen versuchen die Professoren den Studenten das jeweilige Thema näher zu bringen; allerdings auch hier wieder die Theorie - d.h. ohne Fallbeispiele. Ich finde es schade, da das Jurastudium für sich schon trocken ist. Soweit habe ich noch keine strukturierte Tatbestandauslegung mitbekommen. Wer hätte das gedacht, aber mir fehlt tatsächlich:
I. Objektiver Tatbestand
1.) ...
a.)
usw. :)
In den Seminaren haben wir ab und zu kleine Fälle besprochen, aber nie so ausführlich wie in unserer AG in Marburg. Vor allem in Zivilrecht hat es mich enttäuscht, da wir zwar ein Aufgabenbuch hatten, aber den Fall nur im groben angesprochen haben. Keine Anspruchsgrundlage, keine Paragraphenkette! Meiner Meinung nach ein Fehler im Bildungssystem; denn irgendwann müssen diese Juristen Fälle bearbeiten und keine Informationen wiedergeben.
So und nun zu den Prüfungen!^^
Ich habe 3 mündliche Prüfungen absolviert. Zivilrecht, Staatsrecht und Strafrecht; die wichtigsten Grundlagen also! Ich habe sie so legen können, dass ich am 24.12. wieder nach Deutschland fliegen konnte. Normalerweise ist die Prüfungsphase an der Uni im Januar, aber bei mir als Auslandsstudentin haben meine Professoren (natürlich auf meine Bitte hin) eine Ausnahme gemacht.
In Zivilrecht eine "sehr gut" zu bekommen war recht einfach, weil der Professor wahrscheinlich keine Lust hatte sich mit mir auseinander zu setzen und mir deshalb meinen Schein einfach unterschrieben hat!
Staatsrecht hat mich vollkommen überrascht :) Ich saß tagelang vor meinem Buch und habe so viel gelernt und es doch nicht gebraucht. Der zuständige Professor hat mich nach den Hauptprinzipien der russischen Verfassung gefragt und ich konnte antworten. Nach einer Minute hat er mir meinen Schein unterschrieben und mir eine "sehr gut" verpasst! Danach konnte ich gehen! Das war wirklich sehr nett von ihm :)
Strafrecht war allerdings der Horror! Obwohl ich die russische Sprache beherrsche, fiel mir das Lernen schwerer als gedacht. Ich gebe zu, dass ich auch etwas mehr Zeit nötig hatte. Weiterhin habe ich oft die Definitionen oder Ausdrücke einfach im Kopf auf deutsch übersetzt und konnte es auf russisch im Nachhinein nicht wiedergeben. Ich hätte auch nie gedacht, dass das mein Gehirn so arbeiten kann^^ Seltsam, aber unheimlich cool, wenn ihr mich fragt!^^ Schlussendlich, also nachdem sie mich mit Fragen aus 5 Themengebieten gequält hat, habe ich noch eine 4 (also die Note "gut") ergattern können. Meine Eltern sind zufrieden, aber ich mit mir selbst wie immer nicht!
Was mir aber wirklich überaus gefallen hat, waren die zugeschickten Fragen. Ich habe also per mail (da läuft alles per Intrenet oder Telefon!) 27 Fragen bekommen und hatte somit meinen roten Fahden an dem ich mich mit dem Lernen orientieren konnte. Wenn man auf alle Fragen antworten konnte, war man also sehr gut vorbereitet. Der Professor stellt dir dann aus diesem Katalog einige Fragen und das wäre dann deine Prüfung.
Ich muss sagen, dass das Lernen (obwohl es wirklich anstrengend war) mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich bin eben eine Masochistin^^...sonst hätte ich wahrscheinlich auch nicht Jura als Studienfach :D
Vielleicht besitzt das Gesetz keine Leidenschaft an sich, allerdings der, der sein Leben diesem Studium widmet, beweist mehr Leidenschaft als er glaubt. Jedes Studium kann man schaffen, aber nur, wenn man voll und ganz dahinter steht was man tut. Oh ja, lernen ist nicht angenehm, lernen tut weh! Aber zeichnet sich Leidenschaft nicht genau dadurch aus? Für etwas leiden, das man liebt?
Bis zum nächsten Mal,
eure Julia
Vielleicht besitzt das Gesetz keine Leidenschaft an sich, allerdings der, der sein Leben diesem Studium widmet, beweist mehr Leidenschaft als er glaubt. Jedes Studium kann man schaffen, aber nur, wenn man voll und ganz dahinter steht was man tut. Oh ja, lernen ist nicht angenehm, lernen tut weh! Aber zeichnet sich Leidenschaft nicht genau dadurch aus? Für etwas leiden, das man liebt?
Bis zum nächsten Mal,
eure Julia
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