Montag, 29. Oktober 2012

Снег кружится, летает, летает - der erste Schnee

Es ist nun Ende Oktober und so langsam sinken die Temperaturen auch schon auf Minusgrade. Meine Freunde wissen, dass ich die letzten Tage über nichts anderes gesprochen habe, als von Schnee und Schneeengeln und russischem Winter ;) Gestern war es nun endlich so weit, morgens um 9 habe ich meinen Augen nicht getraut, als ich die Gardine zurückzog und auf folgendes schauen konnte:





Ist das nicht wundervoll?! Da lacht mein sibirisches Herz! :D Ich liebe nun mal Schnee, die Welt ist wie verzaubert, wenn es geschneit hat; es ist alles weiß und friedlich. Vor allem so ein Erlebnis, wie morgens aufzuwachen und Schnee glitzern zu sehen, ist wie ein kleines Geschenk. Genauso schön ist es auch im Winter, in eine Decke gewickelt und mit einem heißen Kaffee vor dem Fenster zu stehen und fallenden Schneeflocken zuzuschauen!
Etwas schade war, dass der Schnee wirklich schnell geschmolzen ist! Und von der Notwendigkeit einer Menge Gullis auf den Straßen von Moskau, will ich gar nicht erst anfangen! Ich erfreue mich einfach weiterhin an meinem Geschenk!^^

eure Julia

Freitag, 19. Oktober 2012

Der wundersame Schmuck des Lebens - Kunst

Wir sind natürlich hier in Moskau, um uns ein wenig kulturell weiterzubilden! Deshalb besuchten wir das Kunstmuseum "Gossudarstwennaja Tretjakowskaja Galereja" (Tretjakow Galerie). Mit Rund 140.000 Werken ist sie neben der St. Peterburger "Eremitage" eine der größten und berühmtesten Kunstsammlungen Russlands! Als Student kommt man mit dem Studentenausweis auch sehr günstig, nämlich für 100 rubel, rein. Was ich vorher nicht beachtet habe war, dass man fürs Fotografieren auch noch mal zahlen müsste. Bis mich eine Frau angesprochen hat, habe ich nicht mal daran gedacht. Es gibt natürlich Stellen, wo ein Schild aufgestellt wurde mit einem "keine Fotos" - Zeichen, aber an anderen Stellen eben nicht. Ich finde es auch nicht richtig, dass man für Fotos von Bildern in einem Museum (!) noch zahlen müsste. Nun denn, ich habe trotzdem einige Fotos machen können und möchte sie euch auch nicht vorenthalten! 

Ein Werk von M.A. Wrubel. Ich habe mir leider den Namen nicht gemerkt, fand es aber dennoch sehr schön! Es hängt in einem extra Saal mit nur Werken von Wrubel.  


 Dieses Bild der "Schwanenkönigin" von M.A. Wrubel aus dem Jahr 1900 ist eines meiner absoluten Favoriten!





























Und noch eines meiner Lieblingsstücke: "Fürstin Tarakanowa" von Konstantin Flawizki.


Das Bild zeigt die Legende vom Tode der inhaftierten Fürstin bei der Flut in der Peter-und-Paul-Festung in St. Petersburg. Die junge Frau, Jelisaweta Alexejewna Tarakanowa trat während der Regierungszeit Katharinas II. als russische Thronprätendentin auf, indem sie behauptete, eine Tochter der Zarin Elisabeth Petrowna und des Grafen
Alexei Rasumowski und damit eine Enkelin Peters des Großen zu sein. Der wirkliche Name, ihr Geburtsort und die Abkunft sind nicht bekannt und nie bekannt geworden; dass sie eben Fürstin ist und in St. Petersburg geboren wurde, waren lediglich eigene Angaben. Ihr Tod selbst ist eine Legende. So zum Beispiel, dass sie nicht 1775 gestorben ist, sondern als Nonne gelebt hat und schließlich 1810 verstarb. Eine andere erzählt, dass sie 1777, während der Überflutung in ihrem Kerker ertrunken ist. Diese Variante zeigt uns der Maler in diesem Bild.




Dies ist ein Portrait von dem russischen Nationaldichter und Begründer der russichen Literatur: Alexander Sergejewitsch Puschkin. Enstanden ist es durch den Maler Orest Adamowitsch Kiprenski im Jahr 1827.










Iwan IV. Wassiljewitsch, der Schreckliche (*1530-1584), war der erste Großfürst in Moskau, der sich zum Zaren von Moskau krönen ließ.





Freitag, 5. Oktober 2012

Wir - die shopaholics!

Seit meinem letzten Post ist doch schon eine Weile vergangen. Inzwischen habe ich einiges erlebt und gesehen! Kaum zu fassen, dass ich seit dem 01.10.2012 seit einem Monat hier bin.
Zwischen den ganzen Schönheiten hier in Moskau fühlt man sich als typisch europäischer Student (in Jeans, Pulli und Stiefeln), nach einer Zeit irgendwie fehl am Platz. Ich untertreibe nicht, wenn ich sage, dass sich viele Mädels zur 9 Uhr Vorlesung bereits kleiden, als wären sie auf dem Weg zu einem Fest, einer Vernissage oder in eine Edeldiskothek. Hohe Absätze scheinen hier ein "muss" zu sein. Nicht,dass ihr das falsch versteht - ich liebe High Heels ebenfalls...nur sie zur Uni zu tragen würde mir nicht in den Sinn kommen. Vielleicht liegt es daran, dass ich einige Meter weiter laufen müsste als die Mädels, die nur mit dem Auto unterwegs sind?! Ich weiß es nicht. Natürlich ist es schön anzusehen, wenn viele einen Anzug mit Rock und Blaser tragen etc., denn irgendwie verleiht es der Uni eine gewisse Klasse. Und dennoch - wenn ich mir die 17/18 jährigen Mädels aus meinem Kurs (3. Semester) betrachte, die (wahrscheinlich) niemals "normale" anstatt teure Kleidung tragen würden und nie ohne ihre Louis Vuitton Tasche aus dem Haus gehen würden - stellt sich mir die Frage: ist das so wichtig? Ich gönne ihnen natürlich die vielen schönen Sachen, aber : Diese Sachen haben sie sich nicht selbst gekauft, sondern höchstwahrscheinlich die Eltern. Kann man dann (eigentlich) ohne Grund stolz darauf sein? und sich dadurch als etwas besseres fühlen, als die anderen? Ich kann natürlich nicht für alle Fachbereiche sprechen, aber der Großteil der Jurastudenten hat nicht unbedingt einen guten ersten Eindruck auf mich hinterlassen. Hier in Moskau hat sich mein Bild eines Studenten ein wenig verdreht! Ach ja und weiter: erst als ich einen Rock zur Uni getragen habe, kam ich mir vor, als würde ich endlich beachtet werden! Einige würden mit Sicherheit sagen: "Das ist nun mal Moskau!" Aber müsste eine Großstadt eben nicht mehr Vielfältigkeit und somit mehr Toleranz enthalten?! Ich hoffe, dass ich während meines Aufenthaltes noch mehr über diese kleine Welt lernen kann und diese auch verstehen kann!
Mal sehen, was die Zeit bringt!  
Meine Mitbewohnerin und inzwischen Freundin und ich versuchen uns besser anzupassen und sind deshalb immer wieder auf der Suche nach Mode, die gut aussieht, aber dennoch günstig ist. Was sich allerdings in Moskau als eine wirklich große Herausforderung herausstellte...vor allem der Teil mit dem "günstig". An Schuhpreise mit mind. 50€, haben wir uns schon gewöhnt. Man muss allerdings zu Gute halten, dass das meistens Lederschuhe sind. Dann tut das Geldausgeben nicht mehr so weh ;)  Dank Internet haben wie schließlich das Outlet Village "Белая Дача" gefunden und sind auch spontan mal hingefahren! Der Tag war schön, die Preise noch machbar und vor allem nur Labels! Einen Nachteil gab es jedoch: nicht alle Geschäfte, sondern nur ein kleiner Bruchteil, waren geöffnet.

Aufgebaut ist dieser Komplex tatsächlich wie ein kleines, aber äußerst schickes und sauberes Dörfchen!
Bei gutem Wetter macht es wirklich viel Spaß dort shoppen zu gehen. Wie ihr sehen könnt waren auch recht wenige Menschen dort, sodass man dem Trubel der Großstadt ein wenig entkommen kann.

Zum Schluss unserer Shoppingtour dann noch ein wenig Sushi zum Abendessen! Es war sehr köstlich! Was mir aufgefallen ist, ist dass es hier sehr viele Sushirestaurants und Imbissläden gibt. Man findet mindestenes eines an jeder Ecke. Ich finds klasse und die Moskauer anscheinend auch! 
Also dann, bis zum nächsten Post! Eure Julia